Erziehung und Bildung gemeinsam bewerkstelligen
Vorschularbeit in den Einrichtungen des Vereins
„Kinder sind unsere Zukunft“ e.V. | Lahntal | Münchhausen
Die meisten Kinder verbringen bereits im frühen Lebensalter einen Großteil ihrer Zeit in Kindertagesstätten. Das Elternhaus ist der wichtigste Bezugspunkt und bildet die Basis für die kindliche Entwicklung. Krippen und Kitas werden daher als familienergänzende Einrichtungen verstanden. Umso wichtiger ist eine Zusammenarbeit zwischen den Erziehungsberechtigten und dem pädagogischen Fachpersonal. Die Arbeit in den Einrichtungen des Vereins „Kinder sind unsere Zukunft“ e.V. | Lahntal | Münchhausen setzt daher auf eine „Bildungs- und Erziehungspartnerschaft“. Die Kooperation und Beteiligung von Eltern ist aus diesem Grund ein unersetzlicher Pfeiler in der pädagogischen Arbeit in den Kitas. Darauf wird auch im Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan Wert gelegt, auf den die Konzeption des Vereins aufbaut.
Im letzten Kindergartenjahr erreicht diese Zusammenarbeit noch einmal einen neuen Stellenwert, denn es geht darum, den Vorschul-Kindern einen möglichst erfolgreichen Übergang von der Kita in die Grundschule zu ermöglichen. Eltern werden über den aktuellen Entwicklungsstand bezüglich bestimmter Basiskompetenzen informiert, die ihre Kinder benötigen, um die zukünftigen Aufgaben in der Schule bewältigen zu können. Dazu dienen die Förderplan-Gespräche (Entwicklungsgespräche), die das pädagogische Fachpersonal der Kindertagesstätten mindestens zweimal im letzten Kindergartenjahr mit den Eltern der Vorschüler führt.
Als Basis dient die Lernstandserhebung des Bildungsprogramms „Starke Bildung“ (StaBil), worüber wir bereits in der vorherigen Ausgabe von „Lahntal aktuell“ und „Münchhäuser Nachrichten“ berichteten. Anhand der Förderpläne, die außerdem für jedes Kind erstellt werden, lässt sich darüber hinaus verdeutlichen, über wie viele Kompetenzen das Kind bereits verfügt, gegebenenfalls aber auch noch Unterstützung bedarf.
Um den Eltern der Vorschulkinder ein genaueres Bild über die Vorschularbeit zu ermöglichen, findet an einem Samstag ein Eltern-Workshop mit Kinderbetreuung statt. Zum jetzigen Zeitpunkt hoffen wir, dass er trotz Corona Pandemie im Herbst stattfinden kann. Zudem erhalten die Eltern regelmäßig Elternbriefe. An den Garderobenhaken ihrer Kinder finden sie „Briefe“ des pädagogischen Fachpersonals, die beispielsweise über anstehende Vorschulprojekte informieren.
„Bildungspartnerschaft“ findet sich auch in der Zusammenarbeit mit den Grundschulen. Erreichen die Kinder das Vorschul-Alter, wird in den Kindertagesstätten ganz besonderes Augenmerk auf den erfolgreichen Übergang vom Kindergarten in die Schule gelegt. Dafür wird sich um eine enge Zusammenarbeit zwischen den Grundschulen und den Kindertagesstätten bemüht. So findet etwa ein intensiver Austausch über die pädagogische und inhaltliche Arbeit in Form des sogenannten Schultandems statt. Lehrer und Erzieher erhalten bei diesem Austausch beispielsweise Einblick in die Arbeit der einzelnen Institutionen, besuchen gemeinsame Fortbildungen und beratschlagen sich.
Lehrer und Erzieher verständigen sich außerdem über den Entwicklungsstand der Vorschulkinder. Vor den Schulspielen, bei denen die Mädchen und Jungen erstmals in Kontakt mit den Lehrern und Aufgaben der Grundschule kommen, füllen die Erzieher die Schulbögen aus. Darin geben sie ihre Einschätzung zu den Kompetenzen jedes einzelnen Vorschulkindes ab. Nach den Schulspielen kontaktieren die Lehrer erneut die Erzieher und tauschen sich über ihre Eindrücke aus.
Besteht in bestimmten Bereichen noch Förderbedarf, beratschlagen Lehrer, Erzieher und Eltern gemeinsam darüber, welche Möglichkeiten es gibt, den Kindern einen guten Start für die Grundschule zu ermöglichen. Eine Kooperation mit der Frühförderstelle, dem schulärztlichen Dienst und dem Beratungs- und Förderzentrum (BFZ) gehört ebenfalls zur Unterstützung. Voraussetzung hierfür ist selbstverständlich die Schweigepflichtsentbindung der Eltern sowie ihre Kenntnis über den gemeinsamen Austausch.