12.02.2017

Kein Rasten und kein Rosten

„Wer rastet, der rostet“, heißt es in einem bekannten Sprichwort, und genau das will der Verein „Kinder sind unsere Zukunft“ e.V. | Lahntal | Münchhausen nicht. Aus diesem Grund wurden erneut fünf pädagogische Fachkräfte im Bereich der Vorschularbeit fortgebildet.

Bereits im vergangenen Jahr erhielten fünf Erzieherinnen ihre Qualifizierungs-Zertifikate als sogenannte Multiplikatoren. In dieser Funktion stehen sie sowohl Eltern, Kollegen und Grundschullehrern als Ansprechpartner zur Verfügung und sollen die erlernten Inhalte ihrer Fortbildung weiter transportieren. Diese Inhalte beruhen auf dem Bildungsprogramm „Starke Bildung“ (StaBil), das auf einer Kooperation zwischen dem Landkreis Marburg-Biedenkopf und dem Bildungsinstitut Bernd Reith (ibr) basiert.

Die Diplom-Sozialpädagogin und Lehrerin Cornelia Henkel vom Bildungsinstitut hat während der bislang zwei hausinternen Fortbildungen insgesamt zehn Erzieherinnen Kenntnisse vermittelt, die im Zuge der Berufsausbildung nicht gelehrt werden. Es geht dabei um bestimmte Basiskompetenzen, die spielerisch im Kindergarten gefördert werden. „Spiele gespielt und Vorschularbeit geleistet haben wir schon immer“, betonte die pädagogische Leitung des Vereins, Maria Schembecker-Tüns. Doch durch die StaBil-Fortbildung erlangte das pädagogische Fachpersonal ganz konkret Kenntnisse darüber, mit welchen Spielen und alltäglichen Handlungen bestimmte Kompetenzen gefördert und gefordert werden. Dazu gehören unter anderem die Vorläuferfähigkeiten für den Schrift-Spracherwerb und für die mathematischen Basiskompetenzen sowie die Förderung der visuellen Wahrnehmung, der phonologischen Bewusstheit, Ausdauer und Konzentration.

Als der Verein 2014 damit begonnen hatte, nach dem Bildungsprogramm zu arbeiten, wurden die Mitarbeiter noch sehr eng von Henkel und ihrem Mann Bernd Reith begleitet. Auch die Elterninformation in Form von Elternabenden hatten die beiden in diesem Bereich übernommen. Durch die hausinternen Fortbildungen erlangte das Personal zunehmend Eigenständigkeit und übernimmt diese Aufgabe inzwischen selbst, freute sich auch die kaufmännische Leitung des Vereins, Simone Karcher. Genau diese Elternorientierung – besonders im letzten Kindergartenjahr – werde benötigt, ist sich auch Uwe Pöppler sicher, der Leiter des Fachbereichs Familie, Jugend und Soziales des Landkreises.

Der Verein ist Träger von fünf Kindertagesstätten und drei Krippen in Lahntal und Münchhausen, betreut aktuell rund 450 Kinder, davon werden etwa 80 im Sommer eingeschult. „Das erfordert eine gute Zusammenarbeit zwischen allen Einrichtungen, den Kollegen und den Eltern“, erläuterte Schembecker-Tüns. Das Bildungsprogramm schaffe dabei eine Verlässlichkeit und habe das Miteinander positiv beeinflusst. Mit der Fortbildung von Kerstin Hielscher (Münchhausen), Michaela Ruppersberg (Sterzhausen), Janine Schmitt (Caldern), Selina Stein (Goßfelden) und Heike Trusheim (Sarnau) sind nun außerdem sämtliche Kindertagesstätten des Vereins als StaBil-Kindergärten zertifiziert.

Doch damit es „kein Rasten und Rosten“ gibt, sollen in naher Zukunft noch einmal alle Mitarbeiter des Vereins in dem Bereich der Basiskompetenzen eine Fortbildung erhalten. Dahinter steht auch der Münchhäuser Bürgermeister Peter Funk als Vertreter des Vereinsvorstands: „Es gibt keinen Stillstand, wir machen weiter!“