10.08.2020

„Komm mit ins Zahlenland“

Vorschularbeit in den Einrichtungen des Vereins

„Kinder sind unsere Zukunft“ e.V. | Lahntal | Münchhausen

„Mit welchem Fahrzeug reisen wir denn ins Zahlenland – mit dem Zug?“ fragt ein sechsjähriger Junge ganz aufgeregt. Und ein anderer, Fünfjähriger, erkundigt sich: „Sind wir denn eigentlich lange unterwegs?“ Die Reise ins „Zahlenland“, das ist kein Urlaub oder ein Ausflug, sondern ein ganzheitliches Förderkonzept, das fester Bestandteil ist in der Vorschularbeit in allen Einrichtungen des Vereins „Kinder sind unsere Zukunft“ e.V. | Lahntal | Münchhausen.

Die Fragen der Kinder verdeutlichen bereits, wie sie diese Förderung im Bereich mathematischer Basiskompetenzen erleben – als eine spannende Reise in die Welt der Zahlen, die in ihrer Wahrnehmung ganz real ist. Das ist auch die besondere Stärke des Konzepts vom Institut für vorschulisches Lernen (ifvl), das 2004 von Barbara Schindelhauer und Gerhard Friedrich gegründet wurde.

Über zehn Wochen erleben die Vorschüler in ihrem letzten Kindergartenjahr ganz intensiv sowie auf altersgerechte und spielerische Weise die Auseinandersetzung mit den Zahlen Null bis Zehn. Dabei begegnen die Kinder den Zahlen als lebendigen Wesen, die sie auf lustige Weise motivieren, sich mit mathematischen Zusammenhängen – unter anderem Mengen, Formen, Zahlenaspekte – auseinanderzusetzen.

Das geheimnisvolle Zahlenland besteht aus einer Zahlenstadt mit Zahlengärten, -häusern,
-türmen und einem Zahlenweg, den die Kinder mehrmals täglich überqueren. In der Zahlenstadt wohnen die Zahlen – jede in ihrem entsprechenden Zahlenhaus. Die Vorschüler besuchen die Zahlen und erleben Geschichten, Spiele und Lieder. Doch die Kinder bekommen auch Besuch von Kobold Kuddelmuddel, der im Fehlerwald lebt und gerne mal die Zahlen durcheinander bringt. Da kommt die Zahlenfee „Vergissmeinnicht“ ins Spiel. Die Mädchen und Jungen rufen sie mittels eines Zauberspruchs herbei: „Kuddelmuddel – welch ein Schreck – zaubert mir die Zahlen weg! Komm herbei, Vergissmeinnicht, jage fort den Bösewicht!“

Solche Reime und Geschichten, darüber hinaus Lieder, Bewegungsspiele und Bastelaktivitäten vermitteln nicht nur eine Vielzahl mathematischer Grundkenntnisse, sondern bieten auch eine intensive Sprachförderung. Daneben werden Schlüsselkompetenzen geschult wie Motorik und Rhythmik, detaillierte Wahrnehmung, Konzentration, Merkfähigkeit und Ausdauer sowie Kreativität und soziale Kompetenz.

Die Auseinandersetzung mit mathematischen Grundkenntnissen teilt sich in zwei Bereiche: die nicht-numerischen Kompetenzen, die noch nicht direkt etwas mit Zahlen zu tun haben, sondern die Basis für deren Verständnis legen, und die numerischen Kompetenzen, die Zahlen und ihre Bedeutung beinhalten. Vergleichen zwischen größer und kleiner, länger und kürzer, mehr und weniger, das Erkennen von Reihenfolgen und Mustern, Paarbildung und Eins-zu-Eins-Zuordnung gehören zu den Grundfähigkeiten, die Kinder benötigen, um Zahlen und ihre Bedeutung zu kennen. Vor- und rückwärts Zählen kann noch auswendig gelernt werden, doch beispielsweise das Benennen der Nachbarzahlen oder einer Zahl die entsprechende Menge zuordnen beziehungsweise umgekehrt setzt ein wirkliches Verstehen voraus.

All dies vermittelt das „Zahlenland“, und das Schöne daran ist: Die Kinder haben Spaß dabei!