07.03.2022

Mit Kindern über Krieg sprechen

Liebe Eltern,

seit 2 Wochen beschäftigt uns das Thema Krieg und auch unsere Kinder sehen z.T. erschreckende Bilder oder hören Berichte über den Krieg in der Ukraine. Diese können bei Kindern im vorschulischen Alter starke Gefühle auslösen die sie als Eltern und auch uns als Träger vor eine Reihe von Fragen stellen.

Die „Koordinierungsstelle Kinder mit Fluchthintergrund“ der Karl Kübel Stiftung hat sehr zeitnah ein Papier erstellt, was sich mit dem Thema „Über Krieg sprechen“ beschäftigt.

Gerne geben wir Ihnen diese Tipps und einen Link zum Weiterlesen weiter.

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„Die nachfolgenden Ausführungen und Hinweise beziehen sich auf die Auswirkungen des aktuellen Kriegsgeschehens in der Ukraine mit Stand vom 28. Februar 2022. Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Situation sehr dynamisch ist und sich in kurzer Zeit ändern kann.

Mit Kindern über Krieg sprechen Die Bilder und Berichte über den Krieg in der Ukraine können bei Kindern starke Gefühle auslösen. Da ist die Angst um Angehörige. Da ist die Angst vor Gewalt. Da ist die Angst davor, dass der Krieg auch hier nach Deutschland kommt. Kinder spüren das und Kinder spüren auch, wenn ihre eigene Familie unruhig wird, und die Situation den Erwachsenen nahegeht.

Kinder mit den Nachrichten nicht allein lassen Kinder bekommen mit, dass etwas nicht stimmt. Es ist wichtig, das gemeinsam aufzuarbeiten. Dabei sollte allerdings das Gespräch von den Kindern ausgehen. Explizite Inhalte sind zu vermeiden. Berichte oder Bilder von Opfern oder Verletzten sollten auf keinen Fall gezeigt werden. Stattdessen sollten nur konkrete Fragen der Kinder beantwortet werden, um jedes einzelne Kind dort abzuholen wo es steht.

Für Kinder zwischen 0-6 Jahren Kinder können und müssen das Ausmaß von Krieg und Gewalt noch nicht verstehen. Trotzdem bekommen sie mit, dass etwas nicht stimmt und hier müssen Fragen beantwortet werden, sonst können schnell große und für Erwachsene schwer nachvollziehbare Ängste entstehen. Versuchen Sie den Kindern die Situation zu schildern, möglichst ohne explizit bzw. tiefer auf ggf. (re)traumatisierende oder belastende Ereignisse einzugehen. Fragen Sie die Kinder stattdessen nach ihren individuellen Ängsten und vermitteln Sie ein Gefühl der Sicherheit.

Koordinierungsstelle „Kinder mit Fluchthintergrund in der Kindertagesbetreuung in Hessen“

Mit Unsicherheiten und Ängsten umgehen Angst und Unsicherheit müssen altersgerecht begleitet werden.

Gefühle ernst nehmen Alle Kinder wollen mit ihren Gefühlen ernst genommen werden. Vielleicht sind sie traurig, wütend oder haben Angst. Nehmen Sie diese Gefühle ernst und fragen genauer nach, was sie traurig oder wütend macht, was ihnen Angst macht. Auch das ist Trost. Auch hier ist es wichtig offene Fragen zu stellen, die den akuten Bedürfnissen der Kinder Raum lassen.

Sicherheit vermitteln Versichern Sie den Kindern, dass Sie sicher sind. Bleiben Sie sachlich und machen Sie wenn nötig klar, dass sie gerade keine Angst haben müssen bald selbst im Krieg zu stecken.

 Aktiv werden Um Trauer und Angst zu verarbeiten, kann es hilfreich sein aktiv zu werden. Dabei sollten keineswegs falsche Hoffnungen geschürt werden, allerdings können Sie dem Kind zeigen, wie es sich ausdrücken kann, wie es mit den Emotionen umgehen kann. So könnten die Kinder zum Beispiel etwas basteln, nach Draußen gehen oder Ähnliches. Suchen Sie zusammen mit den Kindern nach Tätigkeiten, die beruhigen oder ablenken. Werden Sie gemeinsam aktiv.“

Kontakt Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie  Koordinierungsstelle „Kinder mit Fluchthintergrund in der Kindertagesbetreuung in Hessen“ Die Koordinierungsstelle „Kinder mit Fluchthintergrund in der Kindertagesbetreuung in Hessen“ wird gefördert vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration