Wenn Kinder in Konfliktsituationen kommen, Meinungsverschiedenheiten haben oder die Stimmung aufgeheizt ist, sind Gewaltlosigkeit und soziale Verhaltensfestigkeit gefragt.
Die Fortbildungsveranstaltung „Faustlos“, getragen durch das "Heidelberger Präventionszentrum", zeigt einen methodischen Weg, soziale Verhaltensfestigkeit zu erleben.
Das Programm teilt sich auf 3 Einheiten auf:
Kind bezogen, verhelfen die Handpuppen, der "Wilde Willi" und die stets beruhigende Schnecke "Schneck" zu einer fasslichen und anschaulichen Darstellung.
Entsprechendes Bildmaterial steht ebenfalls zur Verfügung, auf denen Freude, Wut, Abneigungen oder Trauer, zum Ausdruck kommen.
Denken wir immer daran, auch Kinder haben ein Recht Gefühle zu äußern, sollten es aber auch lernen, Gefühle und Befindlichkeiten Anderer zu respektieren. Hier liegt der Ansatz um soziale Kompetenz zu vermitteln aber auch Gewalt vorzubeugen, zum Beispiel durch die Förderung von Verhaltensritualen bei den Kindern. Unserer Sprache, d.h. der richtigen Wortwahl, dem Ausdruck und der angemessenen Tonart, kommt dabei eine besondere Rolle zu.
"Faustlos" ist ein Gruppenthema, es wird in der Gruppe besprochen und durchgeführt.
Papilio ist ein pädagogisches Programm für Kindergärten zur Primärprävention von Verhaltensproblemen und zur Förderung von sozial-emotionaler Kompetenz. Ziel ist, die psychosoziale Gesundheit der Kinder zu fördern, damit sie später die Möglichkeit haben, den Risiken, die zu Sucht- und Gewaltverhalten führen können, selbstbewusst zu begegnen.
Es gibt bestimmte Problemverhaltensweisen, die später zu Sucht- und Gewaltbereitschaft führen können. Grundlegende soziale Verhaltensweisen lernt der Mensch nach Erkenntnissen der Entwicklungspsychologie im Kindergartenalter. Maßnahmen zum Aufbau von Schutzfaktoren, die zur Vermeidung von Sucht- und Gewaltverhalten beitragen, müssen also bei den 3- bis 7-Jährigen ansetzen. Was in dieser frühen Zeit versäumt oder falsch gelernt wurde, ist später nur schwer nachzuholen oder zu korrigieren.
Papilio setzt auf drei Ebenen an: der ErzieherInnen-, der Kind- und der Elternebene.
ErzieherInnen sind die zentralen MultiplikatorInnen des Programms. Sie bilden sich im entwicklungsfördernden ErzieherInnenverhalten fort, sie führen die Papilio-Maßnahmen mit den Kindern durch und sie beziehen die Eltern mit ein.
Die bekanntesten Elemente des Papilio-Programms sind die kindorientierten Maßnahmen:
Das Programm Papilio wurde aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse zusammengestellt. Seine Durchführbarkeit und seine Wirksamkeit in Kindergärten wurden in einem Modellprojekt mit rund 700 Kindern bewiesen.