08.06.2022

Warum Naturpädagogik ?

Klein sein heißt Knie wund, klein sein heißt Sand im Mund.

Klein sein heißt Wasser spritzen, klein sein heißt barfuß flitzen.

Klein sein heißt Blumen pflücken, klein sein heißt Gras am Rücken.

Klein sein hießt insgeheim der Erde näher sein.

Manfred Sestendrup

Ein Tag in der Natur -oder auch: nur wer die Natur begreift kann sie auch schützen

Klara hat da was gefunden – ist das eine Perle? Es glänzt so und hat schöne Streifen. Es ist ganz rund. Oh… es bewegt sich… es rollt sich auseinander… das Tier hat viele Füße! Und zwei Fühler! Es sieht so ähnlich aus wie eine Kellerassel – oder? Aber es ist schwarz gelb gestreift… Wir recherchieren mal – eine Rollassel! Wow, die stammt ja vom Krebs ab und atmet durch Kiemen… vorsichtig setzt Klara die Rollassel wieder ins Gras.

…. fühlen, matschen, riechen, lauschen, graben…

… hast du das auch gehört? Das war ein Vogel!…schnell verstecken – hier lauern Hexen!

…. Dinge sammeln und verlieren, in der Hängematte liegen, dem Vogelgezwitscher lauschen, träumen und Wolken beobachten…

Spielerisch und mit all ihren Sinnen erfassen und begreifen Kinder ihre Umwelt. Wald und Wiesen bieten hierfür einen schier unendlichen Bewegungs-, Entdeckungs- und Entwicklungsraum. Jahreszeiten werden hautnah erlebt und Naturphänomene entdeckt, erforscht und begriffen. Neugierde und Wissensdrang werden geweckt und eine offene, neugierige Haltung als Motor von Bildungsprozessen gefördert.

Kinder erforschen ihre Umwelt

… in Bewegung und Entspannung– über Stock und Stein springen, balancieren, klettern, rutschen, sammeln und schnitzen…

… künstlerisch – in kreativer Auseinandersetzung mit Naturmaterialien, Förderung der Phantasie, als BaumeisterInnen und ArchitektInnen

… mit Sprache – Entdecktes und Erfahrenes Mitteilen, Worte finden für Gefundenes oder in (Bestimmungs-)Bücher nachschlagen, im Rollenspiel und in Geschichten, Lieder singen und auch zuhören…

… gemeinsam – die Kinder bewegen gemeinsam Baumstämme und bauen Häuser, sie helfen sich gegenseitig und die Gruppenzusammengehörigkeit wird gestärkt

… mit allen Sinnen – Licht- und Schattenspiel, Gerüche und Geräusche, Regentropfen auf dem Kopf

… Verantwortungsvoll – achtsamer Umgang mit der Natur, mit anderen und mit sich selbst

Sie erleben Selbstwirksamkeit und Selbstständigkeit, stellen sich mutig vielem Unbekannten, neuen Herausforderungen und Abenteuern und werden so gerüstet für die Zukunft.

Und deshalb verlassen wir in der Regel jede Woche für einen Tag das gewohnte Kita- oder Krippengelände und wagen uns in neue Abenteuer – hinaus in die Natur und den Wald. Wir ErzieherInnen freuen uns die Kinder dabei fragend und forschend zu begleiten und als aktive Mitgestalter ihrer Entwicklung wahrzunehmen.

Natürlich gehört dazu auch ein verantwortlicher Umgang mit Risiken. Gemeinsam mit den Kindern erarbeiten wird Verhaltensregeln im Umgang mit der Natur, den Werkzeugen, den Elementen und den Risiken, die diese bergen können. Ein Erste-Hilfe-Set sowie ein Pflanzenbestimmungsbuch gehören zu unserer Grundausstattung. Und zu guter Letzt sind fast alle unsere MitarbeiterInnen durch die Unfallkasse Hessen in Kooperation mit dem HessenForst darin geschult Waldtage sicher zu gestalten.